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C Performance

1 Performance

Die ausgewiesene durchschnittliche Rendite für 2022 ist mit –8,8 Prozent der zweit schlechteste Wert seit dem Jahr 2000. 2008 betrug die Einbusse –12,6 Prozent, was gleichzeitig das schlechteste Ergebnis seit Inkraftsetzung des BVG im Jahr 1985 war. Die Abbildung zeigt die jährlichen Performance-Schwankungen, denen die Anlagen der Vorsorgeeinrichtungen ausgesetzt sind, was die hohe Reservenbildung zur Sicherung der Leistungsansprüche der Destinatäre rechtfertigt.

Über zehn Jahre liegt die durchschnittliche Rendite aller teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen bei 3,6 Prozent.

Abbildung C-1: Nettorenditen 2013–2022

Mehr als die Hälfte aller Kassen haben Renditen zwischen –7,5 Prozent und –12,5 Prozent erzielt. Wobei die Spannbreite der Ergebnisse 2022 ungewöhnlich hoch ausgefallen ist. 9,4 Prozent erlitten Einbussen von weniger als minus fünf Prozent, knapp 14,5 Prozent liegen hingegen am anderen Ende der Verteilung mit Renditen schlechter als –12,5 Prozent. Es ist dies die breiteste Streuung der Renditen seit der Finanzkrise im Jahr 2008.

Abbildung C-2: Verteilung der Nettorenditen

Wie steht es mit der Asset-Allokation? Offensichtlich sind hier die ausschlaggebenden Faktoren für die Performance zu suchen. Die Kassen mit hohen Immobilienbeständen profitierten von deren Wertbeständigkeit, während gleichzeitig auf börsenkotierten Anlagen erhebliche Kursverluste hingenommen werden mussten. Das Erfolgsrezept für 2022 lautete: ein grosser Immobilienbestand, alternative Anlagen und relativ wenig Aktien und Obligationen.

Unterschieden werden in der Abbildung die Vorsorgeeinrichtungen mit einer Rendite von –8,8 Prozent (durchschnittliche Performance aller Kassen) und darunter von jenen mit grösser/gleich –8,8 Prozent und darüber. Neben den Immobilien erwiesen sich Alternative Anlagen (Private Equity, Hedge Funds und Rohstoffe) als erfolgreich. Das gilt auch für Infrastrukturanlagen, die seit 2020 gemäss Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVV 2) eine eigene Anlageklasse sind, sowie Private Debt (Hypotheken und Darlehen). Auch Liquidität bewährte sich im verganenen Jahr als Mittel gegen Kursverluste.

Abbildung C-3: Performance und Asset Allokation

Die Kassengrösse wie in Abschnitt C-4 dargestellt hatte im Berichtsjahr keinen Einfluss auf die Performance. Überraschend ist, dass die kleinsten Kassen im Jahr 2022 am besten abgeschnitten haben. Über zehn Jahre ergibt sich zwischen der Kassengrössenkategorie mit dem schlechtesten und derjenigen mit dem besten Ergebnis eine Differenz von 0,5 Prozentpunkten. Für 2022 beträgt sie hingegen 2,5 Prozentpunkte.

Abbildung C-4: Performance und Kassengrösse

2 Sollrendite und erwartete Rendite

Rund die Hälfte der Kassen gibt eine erwartete Rendite auf Basis ihrer Anlagestrategie zwischen zwei und drei Prozent an. Aufschlussreich ist hier der Vergleich mit dem Vorjahr. Damals waren die Schätzungen deutlich konservativer. Fast 40 Prozent sind in der letztjährigen Studie davon ausgegangen, dass sie eine Rendite zwischen zwei und unter 2,5 Prozent erzielen werden (vs. 27 Prozent in diesem Jahr). Mehr als ein Drittel der Kassen ist optimistisch, eine Rendite von über drei Prozent erreichen zu können. Am unteren Ende mit Renditeerwartungen von unter zwei Prozent sehen sich nur noch elf Prozent der Kassen, verglichen mit gut 17 Prozent im Vorjahr. Die Zinswende hat offenbar zu einem neuen Optimismus geführt.

Abbildung C-5: erwartete Rendite

Die Differenz zwischen Sollrendite und erwarteter Rendite gibt einen Eindruck von der Sicherheit und Stabilität des Systems gemäss Einschätzung der Anlageverantwortlichen. 0,8 Prozentpunkte liegt derzeit die durchschnittlich erwartete Rendite über der Sollrendite. Das ist der weitaus höchste Wert der letzten sechs Jahre. Das positive Zinsumfeld dürfte hier die Aussichten auf eine stabile Ertragsbasis stärken.

Abbildung C-6: Vergleich Sollrendite und erwartete Rendite