Schweizer Pensionskassenstudie 2021

Einleitung zu den Umfrageresultaten der Schweizer Pensionskassenstudie 2021

Daten und Erkenntnisse

An der Umfrage zur Swisscanto-Studie 2021 haben 514 (Vorjahr 520) Vorsorgeeinrichtungen teilgenommen. Sie repräsentieren mit 777 Milliarden Franken und 3,8 Millionen Destinatären rund drei Viertel des gesamten Vorsorgevermögens und der Versicherten.

Die ermittelte Performance beträgt durchschnittlich 3,97 (10,85) Prozent, wobei die Kassen öffentlicher Arbeitgeber mit 4,25 Prozent vor den privaten mit 3,92 Prozent liegen. Bemerkenswert sind die grossen Unterschiede, welche zwischen den Kassen festzustellen sind. Die beste Kasse erzielt mit 12,3 Prozent das Dreifache der durchschnittlich erzielten Performance.

Die guten Resultate haben zu einer weiteren Erhöhung der Deckungsgrade geführt. Mit einem vermögensgewichteten Durchschnitt von 116 (114) Prozent haben privatrechtliche Kassen eine Höchstmarke erreicht und verfügen damit mehrheitlich über die als Faustregel geltenden 15 Prozent für Schwankungsreserven. Auch die öffentlich-rechtlichen Kassen konnten den Vorjahresstand mit 109 (108) Prozent nochmals steigern. 69 Prozent aller Vorsorgeeinrichtungen weisen Wertschwankungsreserven von mindestens 75 Prozent auf. Dies erhöht den Spielraum der Kassen, den Versicherten mehr von der Anlagerendite gutzuschreiben.

Das Schwerpunktthema «Nachhaltigkeit» der diesjährigen Erhebung macht deutlich, dass die Pensionskassen auch ohne gesetzlichen Druck grosse Fortschritte vorzuweisen haben. Bereits 25 (2015: 8) Prozent aller teilnehmenden Kassen haben ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) explizit in ihre Anlagereglemente aufgenommen. Bei den öffentlich-rechtlichen sind es mit 53 (24) Prozent sogar mehr als die Hälfte. Die privatrechtlichen liegen mit 21 (6) Prozent zurück. 56 Prozent der grossen Vorsorgeeinrichtungen (über 500 Millionen Franken Anlagevermögen) wenden ESG-Kriterien an oder setzen sie bis in drei Jahren um.

Die seit Jahren zu beobachtende Senkung von technischen Zinsen und Umwandlungssatz hat sich fortgesetzt. Die Kassen privater Arbeitgeber im Beitragsprimat weisen einen Diskontsatz von durchschnittlich 1,57 (1,67) Prozent aus. Gegenüber dem Vorjahr nochmals eine leichte Senkung. Sie schlägt sich bei den Umwandlungssätzen in einer Verringerung des Satzes für Männer von durchschnittlich 5,63 auf 5,52 Prozent nieder.

Diese Senkung führt naturgemäss zu einer Verringerung der kasseninternen Umverteilung. Ersichtlich wird das an einer besseren Verzinsung für die Aktiven im Verhältnis zu jener der Rentner. Für die letzten fünf Jahre ergibt sich eine annualisierte Verzinsung der Altersguthaben für die Aktiven von durchschnittlich 2,09 Prozent gegenüber 1,91 für Rentner. Damit dürfte ein mehrjähriger Zustand mit generell deutlich tieferer Verzinsung für die Aktiven beendet sein – ein positives Anlageergebnis vorausgesetzt.

Ein im Rahmen der Rentenreform viel diskutiertes Thema bildet die Angleichung der Rentenalter von Frauen auf 65 Jahre. In diesem Zusammenhang ist interessant festzustellen, dass bei 62 Prozent der öffentlich-rechtlichen Kassen das Referenzalter für Frauen bereits bei 65 Jahren liegt. Bei den privatrechtlichen liegt der entsprechende Anteil mit 34 Prozent wesentlich tiefer.

Tabelle 1: Die Umfrageteilnehmer und ihre Zusammensetzung

Pensionskassen

Sammel-Gemeinschaftseinrichtungen (SGE)

Stifter der Vorsorgeeinrichtung

Privat-rechtliche Firma

Öffentlich- rechtliche Institution

Privat- rechtliche Firma

Öffentlich-rechtliche Institution

Total*

Anzahl Vorsorgeeinrichtungen

362

45

88

18

514

Vorsorgevermögen Mrd.

348

157

170

101

777

Durchschnittliche Anzahl angeschlossene Arbeitgeber

13

44

2’875

100

493

Aktive Versicherte in Tsd.

713

374

1’624

214

2’924

Anzahl Rentner in Tsd.

350

174

248

114

886

Total Versicherte in Tsd.

1’063

547

1’871

328

3’811

Vorsorgekapital Aktive

50%

47%

71%

48%

55%

– davon Altersguthaben BVG

44%

52%

42%

41%

45%

Vorsorgekapital Rentenbezüger

50%

53%

29%

52%

45%

* inkl. Vorsorgeeinrichtungen ohne Angabe des Stifters

An der Umfrage 2021 haben trotz schwieriger und anforderungsreicher Umstände 514 Vorsorgeeinrichtungen teilgenommen, nur unwesentlich weniger als im Vorjahr mit mit 520. Vor allem aufgrund der Kursgewinne stieg das erfasste Vorsorgevermögen auf 777 (772) Milliarden Franken. Die Zahl der Destinatäre (Aktive und Rentner) blieb mit rund 3,8 Millionen auf Vorjahresstand.

Gemäss neuster Statistik des Bundesamtes für Statistik per 2019 versichern die total 1’491 Pensionskassen 4,34 Millionen Aktive und 820’000 Rentner. Die ausgewiesenen Aktiven werden mit 1’005 Milliarden Franken beziffert. Auf Basis dieser Zahlen (mit unterschiedlichen Erfassungsdaten) deckt die Swisscanto-Umfrage über drei Viertel der verwalteten Vermögen und Destinatäre ab.

Erstmals ermittelt wurde die Zahl der angeschlossenen Arbeitgeber pro teilnehmende Vorsorgeeinrichtung. Überraschen mag, dass auch die nicht als Sammel- oder Gemeinschaftseinrichtungen erfassten Pensionskassen überwiegend die Belegschaft mehrerer Arbeitgeber versichern. Bei den privaten Kassen sind es durchschnittlich 13, bei den deutlich grösseren öffentlich-rechtlichen 44.

Bei den Pensionskassen privater Arbeitgeber weisen 28 Prozent einen angeschlossenen Arbeitgeber auf. Bei 18 Prozent sind es mehr als zehn angeschlossene Arbeitgeber. Im Schnitt weisen die privatrechtlichen Kassen (ohne Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen) rund 2’900 Destinatäre auf, die öffentlich-rechtlichen 12’150 Destinatäre.

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