Schweizer Pensionskassenstudie 2021

G Verwaltungs- und Anlagekosten

1 Allgemeine Verwaltungskosten

Abbildung G-1: Verteilung der jährlichen Verwaltungskosten pro Destinatär nach Rechtsform

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Die Verwaltungskosten pro Destinatär haben sich im vergangenen Jahr bei den untersuchten Kategorien von Vorsorgeeinrichtungen unterschiedlich entwickelt. Für den Durchschnitt aller Kassen ist ein Anstieg von 335 auf 347 Franken festzustellen. Bei den privaten stiegen die Kosten von 336 auf durchschnittlich 357, bei den öffentlichen gingen sie hingegen von 253 auf 240 Franken zurück.

Eine Erhöhung ergab sich auch bei den privaten Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen von 354 auf 368 Franken, während bei den SGE öffentlicher Arbeitgeber ein Rückgang von 210 auf 199 Franken erfolgte.

Der hauptsächliche Grund für die Differenzen zwischen den verschiedenen Kategorien liegt in der durchschnittlichen Kassengrösse gemessen an der Zahl der Versicherten (Aktive und Rentner). Für SGE spielt natürlich auch die besondere Struktur mit vielen angeschlossenen Arbeitgebern und meist wenigen Beschäftigten eine wichtige Rolle.

Die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen versichern im Schnitt 12’155 Destinatäre. Die privatrechtlichen Pensionskassen kommen auf 2’936 Destinatäre. Für die privatrechtlichen Sammel- und Gemeinschaftsrechnungen lautet die entsprechende Zahl 21’261, für die öffentlich-rechtlichen 18’222.

Abbildung G-2: Verwaltungskosten autonomer Kassen ohne Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen

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Die Abhängigkeit der Verwaltungskosten von der Anzahl Destinatäre einer Vorsorgeeinrichtung ist offenkundig. Den Zusammenhang zeigt die Abbildung sehr anschaulich auf. Autonome Kassen mit weniger als 500 Versicherten weisen mit durchschnittlich 350 Franken die höchsten Verwaltungskosten auf. Am kostengünstigsten sind die grössten Einrichtungen mit 10’000 und mehr Destinatären, die 149 Franken pro Kopf ausweisen, was weniger als die Hälfte jener der kleinen Kassen ausmacht.

2 Vermögensverwaltungskosten

Abbildung G-3: Verteilung der Vermögensverwaltungskosten 2020

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Vermögensgewichtet haben sich die durchschnittlichen Vermögensverwaltungskosten in Prozent der kostentransparenten Anlagen im vergangenen Jahr von 0,47 auf 0,45 Prozent erneut verringert. Der Median verblieb unverändert bei 0,43 Prozent und der einfache Mittelwert stieg von 0,46 auf 0,49 Prozent. Daraus lässt sich schliessen, dass die grossen, vermögensstarken Kassen ihre Kosten senken konnten, während sich die Kosten bei den mittleren und kleinen etwas erhöhten.

In der Tat beträgt der Mittelwert für Kassen unter 500 Millionen Franken Anlagen 0,50 (vermögensgewichtet 0,42) Prozent. Ihre Performance liegt bei 3,90 Prozent. Der Mittelwert der Kassen mit grösseren Anlagen beträgt im Mittel 0,47 (vermögensgewichtet 0,46) Prozent, bei einer Performance von 4,02 Prozent.

Bei 41 Prozent der erfassten Vorsorgeeinrichtungen liegen die Kosten zwischen 0,30 und 0,49 Prozent. Tiefere Kosten haben 21 Prozent der Umfrageteilnehmer angegeben. Hier sind insbesondere die grossen Kassen mit mehreren tausend Destinatären zu suchen. Weitere 25 Prozent tragen Kosten zwischen 0,50 und 0,69 Prozent, höhere Ausgaben für die Vermögensverwaltung melden lediglich 13 Prozent der Antwortenden.

Anders als bei den Verwaltungskosten ist für die Aufwendungen für die Vermögensverwaltung nicht die reine Grösse ausschlaggebend, sondern ebenso die gewählte Anlagestrategie. Die Erwartung, höhere Vermögensverwaltungskosten führten zu einer besseren Performance, wird durch die Umfrage allerdings nicht bestätigt.

Kassen mit Kosten unter 0,43 Prozent (Median) der Anlagen performten 2020 mit 4,18 Prozent, diejenigen mit höheren Vermögensverwaltungskosten mit 3,79 Prozent. Die grössten Unterschiede in der Asset Allocation zwischen diesen Kassen liegen in dem um 5,1 Prozentpunkte tieferen Obligationenanteil und dem um 5,3 Prozentpunkte höheren Anteil alternativer Anlagen.

3 Gesamte Verwaltungskosten

Abbildung G-4: Gesamtkosten pro Destinatär

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Die Entwicklung der Gesamtkosten pro Destinatär (allgemeine Verwaltungs- plus Vermögensverwaltungskosten) ergibt für die letzten drei Jahre ein uneinheitliches Bild.

Der Betrag erhöhte sich für die kleinsten Kassen nochmals markant von 1’680 auf 1’807 Franken. In den diversen Gruppen gegliedert nach der Anzahl Destinatäre bewegen sich die Zahlen wenig. Auffallend ist, dass die Gesamtkosten ab rund 1’000 Versicherten nur noch geringfügig abnehmen, dies im Gegensatz zu den Verwaltungskosten. Die tiefsten Gesamtkosten erzielen naturgemäss Kassen mit 10’000 und mehr Destinatäre und durchschnittlichen Gesamtkosten von circa 900 Franken.

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