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B Kapitalanlage und Asset Allocation

1 Asset Allocation

Im vergangenen Jahr kam es zu einer Normalisierung der Asset Allocation, nachdem der Zinsschock im Vorjahr deutliche Spuren hinterlassen hatte. Die Aktien- und Obligationenquoten sind 2023 nach deren marktbedingtem Absinken wieder angestiegen. Die Cash-Quote liegt nach dem Tiefststand vom Vorjahr ebenfalls wieder etwas höher.

Aktien wurden verkauft, Obligationen gekauft.

Im Zuge des Rebalancings wurden Aktien verkauft, um das Portfolio wieder ins Lot zu bringen. Eine ergänzende Berechnung zeigt, dass die Asset Allocation ohne diese Verkäufe deutlich anders ausgesehen hätte: Statt mit 32 Prozent wären Aktien aufgrund der höheren Bewertungen mit 39 Prozent überproportional stark in den Portfolios vertreten gewesen. Zugekauft wurden insbesondere Obligationen, zumal diese aufgrund der höheren Zinsen wieder höhere Renditen versprechen.

Rückgang bei Immobilien

Die Anlageklasse Immobilien verzeichnet nach der kontinuierlichen Zunahme in den vergangenen Jahren erstmals einen Rückgang: Der Anteil ging von 27 Prozent auf 25,8 Prozent zurück. Dies hängt ebenfalls mit den Umschichtungen nach dem Zinsschock zusammen, ist aber auch ein Indiz dafür, dass der grosse Boom am Immobilienmarkt vorbei sein dürfte.

Der Anteil liquider Mittel ist seit 2017 laufend gesunken. Im vergangenen Jahr stieg dieser erstmals wieder an, von 4,1 auf 4,4 Prozent. Das zeigt, dass die Vorsorgewerke im vergangenen Jahr mit Investitionen eher zurückhaltend waren. Eine markante Abnahme verzeichnen alternative Anlagen mit einem Rückgang von 6,2 auf 5,3 Prozent. Dagegen kam es bei Infrastrukturanlagen zu einem Zuwachs von 1,4 auf 1,7 Prozent.

Abbildung B-1: Asset Allocation 2014–2023

Tabelle B-1: Anlageklassen 2014–2023

Durchschnittliche Asset Allocation in %

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

Liquide Mittel

7

5,6

5,1

5,7

5,6

5,5

4,6

4,6

4,1

4,4

Darlehen ab 2017**

0,8

0,8

0,8

0,5

0,5

0,5

0,7

0,7

0,6

0,4

Aktien und sonstige Beteiligungen beim Arbeitgeber

0,3

0,2

0,2

*

*

*

*

*

*

*

Obligationen in CHF

24,3

22,9

21,7

20,0

20,4

19,3

18,9

17,5

18,0

18,8

Obligationen Fremdwährungen

10,5

10,4

10,7

10,3

10,6

10,1

10,2

9,9

9,1

9,1

Aktien Inland

13,1

13,4

13,1

14,2

12,8

13,8

13,9

14,7

13,3

13,6

Aktien Ausland

16,3

16,8

17,6

18,0

16,5

17,9

18,8

19,1

17,8

18,5

Immobilien Inland

19,1

20,2

20,7

20,8

22,1

21,7

21,8

21,9

24,1

23,3

Immobilien Ausland

1,3

1,7

1,9

2,1

2,6

2,5

2,4

2,7

2,9

2,5

Hypotheken

1,2

1,1

1,2

1,3

1,3

1,4

1,5

1,5

1,9

1,8

Hedge Funds

1,5

1,4

1,4

1,2

1,3

1,1

1,2

1,1

1,0

0,8

Private Equity

0,8

0,9

0,9

0,8

0,9

1,1

1,2

1,4

1,7

1,6

Rohstoffe

1,1

0,8

0,9

0,8

0,6

0,7

0,7

0,7

0,7

0,6

Infrastrukturanlagen

0,2

0,2

0,3

0,4

0,6

0,7

0,8

1,0

1,4

1,7

Nichttraditionelle Nominalwertanlagen

0,5

0,5

0,6

0,5

0,5

0,5

0,5

0,5

0,4

Andere alternative Anlagen

1,8

2,1

2,2

2,4

2,4

2,3

2,5

2,3

2,4

1,9

Übrige Aktiven

0,7

1,0

0,8

0,9

1,2

0,9

0,5

0,5

0,6

0,5

Total

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

* nicht erhoben

** bis 2016 Anlagen beim Arbeitgeber

Schweizer Obligationen legen zu

In der detaillierten Auswertung der Anlageklassen verzeichnen CHF-Obligationen mit 0,8 Prozentpunkten den stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, gefolgt von ausländischen Aktien mit 0,7 Prozentpunkten.

Die stärkste Abnahme verzeichneten die alternativen Anlagen mit 0,9 Prozentpunkten. Zu einem Rückgang kam es mit einem Minus von 0,8 Prozentpunkten auch bei Schweizer Immobilien, nachdem diese 2022 nochmals einen kräftigen Sprung nach oben gemacht hatten. Mit 23,3 Prozent macht diese Anlageklasse nach wie vor fast ein Viertel der Asset Allocation aus. Die grösste Steigerung im Verhältnis zum Anteil im Portfolio verzeichneten Infrastrukturanlagen mit einer Zunahme von 1,4 auf 1,7 Prozent.

Anmerkung: Die tabellarisch angegebenen Werte sind ungewichtete Durchschnitte. Jene der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) in ihrer jährlichen Erhebung der finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen sind hingegen vermögensgewichtet, was allfällige Differenzen zwischen den Daten erklärt. Zu berücksichtigen ist auch die grössere Zahl der von der OAK BV erfassten Vorsorgeeinrichtungen.

Tabelle B-2: Anlageformen und Kassengrösse

Mittelwert Vermögensanteil pro Vermögensgruppe in %

< 50 Mio.

50–100 Mio.

100–500 Mio.

500–1’000 Mio.

1’000–5’000 Mio.

> 5’000 Mio.

Anlagestiftungen

32,7

29,7

25,7

20,2

16,6

14,3

Anlagefonds

39,2

46,5

45,1

58,7

42,4

29,5

Beteiligungsgesellschaften

1,2

0,0

1,5

3,2

3,4

2,6

Kategorienmandate

11,6

10,7

17,7

19,0

25,3

50,4

Gemischte Mandate

25,2

50,5

45,2

24,4

16,6

4,5

Strukturierte Produkte

0,1

0,7

0,7

0,0

0,2

0,0

Immobilien Schweiz: Direkte Anlagen

11,1

10,0

10,2

10,8

13,8

14,0

Immobilien Schweiz: Indirekte Anlagen

15,7

16,8

16,3

14,1

12,1

8,0

Immobilien Ausland: Direkte Anlagen

0,0

0,0

0,3

0,0

0,0

0,5

Immobilien Ausland: Indirekte Anlagen

4,1

4,7

4,0

4,0

3,6

3,8

Indexanlagen

24,9

26,4

37,9

41,7

31,9

29,4

Anlagen nach ESG-Kriterien

10,1

25,3

23,4

25,3

46,6

77,1

Grosse Kassen fokussieren auf ESG

Bei den Anlageformen zeigen sich mit Blick auf die Kassengrösse vor allem bei Anlagen nach ESG-Kriterien deutliche Unterschiede. Die grössten Kassen mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Milliarden Franken verzeichnen hier mit 77 Prozent gar den höchsten Vermögensanteil über sämtliche Anlageformen hinweg. Zum Vergleich: Bei den Kassen mit einem Anlagevermögen von weniger als einer Milliarde bewegt sich der Anteil nur zwischen 10 und 25 Prozent, wobei der Anteil bei Kassen mit einem Vermögen von weniger als 100 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr stark abgenommen hat. Bei Indexanlagen und Beteiligungsgesellschaften nimmt das Engagement ebenfalls mit dem verwalteten Vermögen zu. Einzig bei den grössten Kassen ist der Anteil etwas geringer. Genau umgekehrt sind die Verhältnisse bei Investments in Anlagestiftungen: Diese Anlageform ist vor allem für die kleinsten Kassen interessant.

Nachhaltige Anlagen machen bei den grössten Kassen 77 Prozent der Asset Allocation aus.

Bei den unterschiedlichen Mandatsformen sind die Verhältnisse diametral entgegengesetzt: Während kleinere Kassen auf gemischte Mandate setzen, investieren die grossen Kassen fast ausschliesslich in Kategorienmandate. Gering sind hingegen die Unterschiede bei Immobilien. Hier befinden sich die Anteile sowohl grosser als auch kleiner Kassen auf ähnlich hohem Niveau.

Tabelle B-3: Entwicklung der Vermögensanteile in Anlagefonds, Anlagestiftungen und indexierten Anlagen

Mittelwert Vermögensanteil in %

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

Anlagefonds

41,1

40,9

43,2

42,2

46,0

44,1

41,6

43,5

41,3

41,9

Anlagestiftungen

22,6

20,4

21,4

22,0

19,0

20,3

19,7

20,4

19,9

21,6

Indexanlagen

24,9

24,1

26,8

28,1

29,0

31,1

30,1

28,7

30,5

32,7

Allzeithoch bei Indexanlagen

Bei den Indexanlagen zeigte sich in den letzten Jahren ein langsamer, aber stetiger Aufwärtstrend. Dieser bestätigt sich in der aktuellen Befragung: Indexanlagen verzeichnen 2023 einen Zuwachs um 2 Prozentpunkte und erreichen damit ein Allzeithoch von 33 Prozent.

Wie die Auswertung nach Kassengrösse zeigt, sind es vor allem mittelgrosse Kassen, die vermehrt in Indexanlagen investieren. Erklären lässt sich die wachsende Beliebtheit mit den geringen Kosten bei einer relativ hohen Performance.

Fonds und Stiftungen bleiben stabil

Die Vermögensanteile der Anlageformen Anlagefonds und Anlagestiftungen haben sich hingegen erneut nur geringfügig verändert. Beide legten 2023 etwas zu und pendeln damit weiterhin zwischen 20 bzw. 40 Prozent.

Unterschiede zwischen Gross und Klein

In den zentralen Anlagekategorien Aktien, Obligationen und Immobilien weisen die Kassen mit einem Anlagevermögen von über 500 Millionen geringere Anteile auf als die kleineren Kassen. Hauptgrund dafür sind die höheren Anteile alternativer Anlagen bei grossen Kassen, welche die Differenz zu einem grossen Teil ausgleichen. Durch den starken Rückgang der alternativen Anlagen von 2022 auf 2023 sind gleichzeitig auch die Unterschiede in den übrigen Kategorien kleiner geworden.

Die liquiden Mittel sind bei den kleinen Kassen traditionell etwas höher. Der Unterschied zu den grossen Kassen hat sich 2023 jedoch deutlich akzentuiert: Die Differenz ist von 0,9 auf 1,7 Prozent angewachsen. Offensichtlich waren kleinere Kassen mit Investitionen im vergangenen Jahr zurückhaltender.

Abbildung B-2: Kassengrösse und Asset Allocation

Überschuss an liquiden Mitteln

Die Portfolios der Pensionskassen entsprechen weitgehend den Zielvorstellungen. Einzig bei den liquiden Mitteln und Obligationen besteht Handlungsbedarf.

Die liquiden Mittel liegen aktuell 1,9 Prozentpunkte über dem Zielwert. Damit ist die Abweichung im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich grösser geworden. Die flüssigen Mittel dürften vor allem für den Kauf von Obligationen verwendet werden – lagen diese 2023 doch 2,1 Prozentpunkte unter dem Zielwert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Abweichung durch die Zukäufe im Rahmen des Rebalancings jedoch bereits etwas kleiner.

Abbildung B-3: Asset Allocation im Vergleich Ist und Ziel

2 Immobilienanlagen

Seit 2016 überwiegt der Anteil indirekter Immobilienanlagen in den Portfolios der Pensionskassen. Wie bereits in den Vorjahren haben indirekte Immobilienanlagen 2023 erneut zugelegt: von 14,2 auf 14,6 Prozent. Die direkten Anlagen gingen hingegen von 12,1 auf 10,8 Prozent zurück.

Indirekte Investitionen bieten Vorteile

Der verstärkte Fokus der Pensionskassen auf indirekte Investitionen ist einerseits auf die Schwierigkeit zurückzuführen, auf dem Schweizer Immobilienmarkt passende Objekte zu finden. Andererseits entscheiden sich immer mehr Vorsorgewerke dafür, ihr Immobilienportfolio in kollektive Anlagegefässe einzubringen und in Anteile umzutauschen. Dies bringt einen grossen Vorteil: Im Gegensatz zu den Klumpenrisiken bei eigenen Liegenschaften profitieren die Kassen bei indirekten Immobilienanlagen von einer höheren Diversifikation. Zudem sind indirekte Immobilienanlagen im Vergleich zu den direkten Anlagen liquider.

Abbildung B-4: Entwicklung von direkten und indirekten Immobilienanlagen

3 Alternative Anlagen

Die Anlageklasse alternative Anlagen ging im Vergleich zum Vorjahr von 6,2 auf 5,3 Prozent zurück und verzeichnete damit gemessen am Anteil im Portfolio den stärksten Rückgang aller Anlageklassen. Dies, nachdem der Anteil zuvor laufend gestiegen war und 2022 erstmals über 6 Prozent erreicht hatte.

Aufgrund der höheren Zinsen wurde weniger in risikoreichere Anlagen investiert.

Der markante Rückgang ist eine Folge der Zinswende: Aufgrund der höheren Zinsen wurde vermehrt wieder in defensive Anlagen investiert – und weniger in risikoreichere Kategorien wie alternative Anlagen. Der Rückgang zeigt sich in sämtlichen Ausprägungen alternativer Anlagen, mit Ausnahme von Infrastrukturanlagen. Diese bilden seit 2020 im BVV2 allerdings eine eigene Anlageklasse und werden damit nicht mehr als Teil der alternativen Anlagen betrachtet. Deshalb werden sie in Abbildung B-5 auch nicht ausgewiesen.

Private Equity stagniert

In den vergangenen Jahren zeigten Pensionskassen vermehrt Interesse an Private Equity. Der langsame, aber stetige Aufwärtstrend bei Investitionen in nicht börsenkotierte Unternehmen stagnierte 2023 jedoch und ging erstmals leicht zurück, von 1,7 auf 1,6 Prozent.

Wenig überraschend ist, dass Hedge Funds und Rohstoffe weiter an Bedeutung verlieren. Dies hatte sich bereits in den Vorjahren deutlich abgezeichnet.

Abbildung B-5: Alternative Anlagen im Mehrjahresvergleich

4 Fremdwährungsanlagen

Grössere Pensionskassen investieren deutlich mehr in Fremdwährungsanlagen als kleinere. Mit dem Anlagevermögen nehmen die Fremdwährungsrisiken stetig zu: Der Anteil der Fremdwährungsanlagen am Gesamtvermögen bei den grössten Kassen ist fast doppelt so hoch wie bei den kleinsten.

Starker Franken verschiebt Verhältnisse

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Anteile der Fremdwährungsanlagen über alle Kassen hinweg markant gesunken. Grund dafür ist die Wechselkursentwicklung: Der starke Franken liess den Anteil der Fremdwährungsanlagen im Vergleich mit den Anlagen in Schweizer Franken 2023 schrumpfen.

Abbildung B-6: Strategisches Fremdwährungsengagement

Absicherung bleibt konstant

Ein Grossteil der Kassen hat in den vergangenen fünf Jahren stets etwa 10 bis 25 Prozent ihrer Fremdwährungsanlagen abgesichert. Dieser Wert ist über die vergangenen fünf Jahre recht konstant geblieben. Mit der Währungsabsicherung kann die Volatilität der Vermögensrendite reduziert werden.

Die Anzahl der Kassen mit hohen Anteilen nicht abgesicherter Währungsrisiken ist in den letzten zwei Jahren zurückgegangen. Im Unterschied zu den Vorjahren gibt 2023 keine Kasse an, das Währungsrisiko nicht abzusichern.

Abbildung B-7: Nicht abgesicherte Währungsrisiken

5 Kategorienbegrenzung und Erweiterungsbegründung

Die BVV2-Richtlinien geben den Pensionskassen Bandbreiten für die Anteile der Anlageklassen vor. Um von den Limiten abzuweichen, nutzen die Kassen die Erweiterungsbegründung gemäss BVV2 Art. 50 Abs. 4. Diese Möglichkeit wird von grösseren Kassen mit über 500 Millionen Franken an verwalteten Vermögen deutlich häufiger genutzt als von den kleineren, die mehrheitlich innerhalb der Limiten operieren.

Begründungen gehen deutlich zurück

Nachdem die Erweiterungsbegründung 2022 von mehr Kassen denn je genutzt wurde, kam es 2023 zu einem deutlichen Rückgang. Dies dürfte eine Folge der Zinswende sein. Der Fokus lag jüngst wieder vermehrt auf klassischen Anlageklassen wie Aktien und Obligationen, und hier sind die Bandbreiten deutlich grösser als bei illiquideren Anlageklassen wie Immobilien oder alternativen Anlagen.

Abbildung B-8: Nutzung der Erweiterungsbegründung nach Grösse der Vorsorgeeinrichtung

Weniger Anträge für Immobilienanlagen

Die Abnahme der Nutzung der Erweiterungsbegründung geht vor allem auf den Rückgang der Begründungen bei Immobilienanlagen zurück. Bei den Kassen mit einem Anlagevermögen von unter 500 Millionen Franken nahmen die Erweiterungsbegründungen bei Immobilieninvestitionen von 76 auf 71 Prozent ab.

Der Unterschied zu den grösseren Kassen bleibt dabei weiterhin beträchtlich: Während fast drei Viertel der kleinen Kassen höhere Immobilienanteile halten, als vom Gesetz empfohlen, erweiterten bei den grösseren Kassen lediglich die Hälfte ihre Bandbreiten. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass kleinere Kassen den Risiken des Immobilienmarkts stärker ausgesetzt sind.

Kleinere Kassen sind den Risiken des Immobilienmarkts stärker ausgesetzt.

Abbildung B-9: Erweiterungsbegründungen nach Anlagekategorie bei Vorsorgeeinrichtungen ≤ 500 Mio.

Die Grossen setzen auf alternative Anlagen

Der höhere Anteil an alternativen Anlagen bei den Kassen mit einem verwalteten Vermögen von über 500 Millionen Franken spiegelt sich deutlich in den Erweiterungsbegründungen bei dieser Anlageklasse. Unter den grossen Kassen nutzten 41 Prozent diese Möglichkeit bei alternativen Anlagen. Das sind mehr als doppelt so viele wie bei den kleineren Kassen, wo der Anteil nur 19 Prozent beträgt.

Der Rückgang der Begründungen für Immobilienanlagen ist bei den grossen Kassen etwas geringer als bei den kleinen. Bei den grossen Kassen ist der Anteil der Begründungen für Immobilienanlagen ohnehin deutlich kleiner. Der schon seit langem sehr tiefe Anteil an Begründungen bei Aktien blieb mit 4 Prozent stabil. Das verdeutlicht, dass die gesetzliche Bandbreite in den allermeisten Fällen ausreicht.

Abbildung B-10: Erweiterungsbegründungen nach Anlagekategorie bei Vorsorgeeinrichtungen > 500 Mio.

6 Nachhaltigkeit

Die Verankerung von ESG-Richtlinien in den Anlagereglementen der Kassen hat in den vergangenen Jahren markant zugenommen: Von 2021 bis 2023 ist der Anteil über alle Vorsorgewerke hinweg von 33 auf 39 Prozent angestiegen.

Bei der öffentlichen Hand legen bereits drei Viertel der Kassen den Fokus auf Nachhaltigkeit: 74 Prozent der Kassen von öffentlich-rechtlichen Arbeitgebern haben ESG-Richtlinien in ihren Anlagereglementen verankert. Bei den privatrechtlichen Kassen sind es erst 34 Prozent. Dies erstaunt nicht, da sich die öffentliche Hand aus regulatorischen Gründen stärker zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens verpflichten muss.

74 Prozent der öffentlich-rechtlichen Kassen verfügen über ESG-Richtlinien.

Abbildung B-11: Verankerung von ESG-Kriterien bei Pensionskassen im Anlagereglement

CO2-Fussabdruck rückt in den Fokus

Jede dritte Pensionskasse hat 2023 ihre CO2-Emissionen gemessen. Wie bereits in den Vorjahren nahm der Anteil noch einmal deutlich zu: Die Quote der Messungen stieg im Vergleich zu 2022 von 29 auf 34 Prozent.

Die grösseren Pensionskassen sind bei der Messung des CO2-Ausstosses ihres Portfolios bereits deutlich weiter fortgeschritten: Mit 62 Prozent führt bereits die Mehrheit der Kassen mit einem verwalteten Vermögen von über 500 Millionen Franken Messungen durch. Im Vorjahr waren es erst 50 Prozent.

Reduktionsziele auf der Agenda

Beim Setzen von CO2-Reduktionszielen zeigen sich die Kassen noch zurückhaltend: Erst jede siebte Kasse ist dazu bereit. Bei den kleineren Kassen tun dies nur 4 Prozent, bei den grösseren 28 Prozent. Auch diese Massnahme dürfte sich bei der Mehrheit der grossen Kassen in den nächsten Jahren durchsetzen: Ganze 11 Prozent der Kassen mit einem Anlagevermögen von über 500 Millionen Franken überlegen sich, ein Reduktionsziel einzuführen.

Abbildung B-12: Messung von CO2/Treibhausgasen im Portfolio und Reduktionsziel

Ein Drittel hat eine ESG-Strategie

Wer seine Emissionen misst, verfügt in der Regel auch über eine Nachhaltigkeitsstrategie. Der Anteil der Vorreiter ist denn auch bei beiden Fragen in etwa gleich hoch: Wie die Frage nach den Emissionen wird auch die Frage, ob eine ESG-Strategie vorhanden ist, von rund einem Drittel mit Ja beantwortet.

Neben den 37 Prozent, die bereits über eine Nachhaltigkeitsstrategie verfügen, möchten 24 Prozent künftig eine solche ausarbeiten. Am verbreitetsten sind ESG-Strategien bisher in der Finanzindustrie und der öffentlichen Verwaltung.

Abbildung B-13: Nachhaltigkeitsstrategie

ESG-Reporting setzt sich durch

Die nichtfinanzielle Berichterstattung gewinnt an Bedeutung – auch bei Pensionskassen. Die Mehrheit erstellt mittlerweile ein ESG-Reporting: 62 Prozent verfassen bereits heute einen Nachhaltigkeitsbericht und weitere 24 Prozent planen dies für die Zukunft. Damit bleibt eine Minderheit von lediglich 14 Prozent, die dazu keinen Anlass sieht.

Über zwei Drittel der Kassen mit einem ESG-Reporting kommunizieren dieses auch nach aussen: 69 Prozent veröffentlichen ihren Nachhaltigkeitsbericht auf ihrer Website.

62 Prozent der Kassen verfassen einen Nachhaltigkeitsbericht.

Abbildung B-14: ESG-Reporting