Nach den starken Einbussen im Vorjahr war 2023 wieder ein überdurchschnittlich gutes Börsenjahr. Das wirkte positiv auf die Performance der Pensionskassen. Im 10-Jahres-Vergleich liegt das vergangene Jahr mit einer Nettorendite von 5,1 Prozent deutlich über dem Mittel von 3,5 Prozent. Damit war 2023 das fünftbeste Anlagejahr der vergangenen zehn Jahre.
Die Bandbreite der Renditen war 2023 wesentlich kleiner als noch 2022. Die grosse Streuung im Vorjahr machte einmal mehr deutlich, dass sich eine gute Vermögensverwaltung vor allem in schlechten Jahren auszahlt. Im erfolgreichen Börsenjahr 2023 lagen die Pensionskassen wieder näher beieinander: Mehr als die Hälfte erzielte eine Nettorendite zwischen 4 und 6 Prozent. Ein beachtlicher Teil vermochte die durchschnittliche Rendite von 5,1 Prozent deutlich zu übertreffen: Jede vierte Pensionskasse erreichte eine Rendite von über 6 Prozent. Nur jede fünfte Kasse musste sich hingegen mit 4 Prozent oder weniger begnügen.
Bei den Erfolgsfaktoren der Asset Allocation zeigen sich im Vergleich zu den Vorjahren starke Verschiebungen. Erstmals seit langem erwies sich 2023 ein hoher Anteil an Obligationen wieder als vorteilhaft. Bei Kassen, welche die durchschnittliche Nettorendite von 5,1 Prozent übertrafen, beträgt der Anteil der Obligationen fast ein Drittel. Bei Kassen mit einer unterdurchschnittlichen Performance beträgt er hingegen weniger als ein Viertel.
Kassen mit einer guten Performance weisen traditionell einen höheren Aktienanteil auf. Dies war auch 2023 der Fall, obwohl die Anteile bei den beiden Gruppen im vergangenen Jahr relativ nahe beieinanderlagen.
Ein hoher Immobilienbestand war in den vergangenen Jahren stets ein Wettbewerbsvorteil. 2023 hat sich das Blatt jedoch gewendet: Kassen mit einem grösseren Anteil an Immobilien performten tendenziell schlechter.
Erstmals seit langem erwies sich 2023 ein hoher Anteil an Obligationen als
Mit Blick auf die Kassengrösse zeigen sich im langjährigen Durchschnitt über zehn Jahren nur geringfügige Unterschiede bei der Performance. In der Tendenz erzielen grössere Kassen eine leicht höhere Rendite.
Im überdurchschnittlich guten Börsenjahr 2023 wurde der 10-Jahres-Schnitt in allen Kassengrössen weit übertroffen. Die beste Performance mit 5,5 Prozent haben kleinere Kassen mit einem Anlagevermögen von 50 bis 100 Millionen Franken erzielt. Die schlechteste Performance erreichte die Gruppe der kleinsten Kassen mit einem Anlagevermögen von unter 50 Millionen Franken. Der Renditeunterschied zu den Besten ist mit 0,9 Prozentpunkten beachtlich.
Was sich bereits im Vorjahr abzeichnete, zeigt sich nun mit aller Deutlichkeit: Durch die Zinswende sind die Renditeerwartungen der Pensionskassen wieder optimistischer geworden. Die Mehrheit erwartet mittlerweile wieder Renditen über 3 Prozent. Jede zehnte Kasse rechnet gar mit einer Performance von über 4 Prozent. Dies trauten sich im Vorjahr lediglich halb so viele zu.
Die Differenz zwischen der erwarteten Rendite und der Sollrendite gibt einen Eindruck von der Stabilität der 2. Säule: Je grösser der Unterschied, umso sicherer das System. Schon im vergangenen Jahr war die Abweichung mit 0,8 Prozentpunkten relativ gross. Inzwischen beträgt die Differenz bereits 1,2 Prozentpunkte.
Das Auseinanderdriften von Sollrendite und erwarteter Rendite weckt die Hoffnung auf anstehende Leistungsverbesserungen. Das weitere Absinken der Sollrendite zeigt jedoch, dass die Kassen ihre langfristigen Verpflichtungen nicht über eine Anpassung des Umwandlungssatzes erhöhen, wie dies in der Vergangenheit stets der Fall war. Dies ist ein Hinweis auf flexible Leistungsverbesserungen: Die Kassen dürften diese in den nächsten Jahren vorwiegend kurzfristig über höhere Verzinsungen und Einmalzahlungen ausrichten.
Die tiefe Sollrendite ist ein Hinweis auf flexible Leistungsverbesserungen.